Iron Sky
Paolo Nutini
12.06.2020 muenic 2 Kommentare
2 Min. Lesezeit
Paolo Nutini ist ein Sänger und Songwriter italienischer Abstammung aus dem schottischen Paisley und wurde 2006 im zarten Alter von 19 Jahren sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland und in der Schweiz mit dem Hit "Last Request" bekannt. Ein Jahr später folgte bereits das etwas erfolgreichere "Jenny Don't Be Hasty" (2 Wochen länger in den deutschen Charts). So richtig Notiz nahm ich damals nicht von ihm, obwohl man zumindest bei seinem ersten Hit eine Ahnung davon haben konnte, wie einmalig Nutinis Stimme ist. Aber diese Songs waren eben "nur" gut gelaunte Liebes-Ohrwurmlieder, die sich zwar recht schnell ins Ohr eingraben aber auch genauso schnell wieder ins Mainstream-Nirvana entschwinden, da kann die Stimme noch so toll sein.
Ganz anders kam dagegen sein 2014 veröffentlichtes, drittes Album Caustic Love und hier im Speziellen die Single "Iron Sky" daher, die übrigens ausschließlich in den britischen Charts für ein paar Wochen Einzug fand. Die radiokonformen Liebeslieder, die sich irgendwo zwischen Indie und Pop bewegten, sind erstmals einem lebhaften R&B- bzw. Soulgroove gewichen. Nach einem ruhigen Anfang, bei dem Nutinis einmalige Stimme bereits die eine oder andere Gänsehaut hinterlässt, schraubt sich der Song allmählich zu trompeten- und saxophongeschwängerten Höhen auf. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Songtext, denn dieses Lied ist ein tiefgründiger Einblick in unsere moderne Welt. Mit der gefühlvollen Eleganz eines modernen Percy Sledge läßt Nutini den Zuhörer erkennen, dass die Menschen eine Chance haben, friedliche Veränderungen in jeden Zentimeter dieses Planeten zu bringen. Voller Inbrunst und Leidenschaft beschwört er die Überwindung von Hass, Angst und gar der Liebe, um Freiheit zu erlangen:
Ganz anders kam dagegen sein 2014 veröffentlichtes, drittes Album Caustic Love und hier im Speziellen die Single "Iron Sky" daher, die übrigens ausschließlich in den britischen Charts für ein paar Wochen Einzug fand. Die radiokonformen Liebeslieder, die sich irgendwo zwischen Indie und Pop bewegten, sind erstmals einem lebhaften R&B- bzw. Soulgroove gewichen. Nach einem ruhigen Anfang, bei dem Nutinis einmalige Stimme bereits die eine oder andere Gänsehaut hinterlässt, schraubt sich der Song allmählich zu trompeten- und saxophongeschwängerten Höhen auf. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Songtext, denn dieses Lied ist ein tiefgründiger Einblick in unsere moderne Welt. Mit der gefühlvollen Eleganz eines modernen Percy Sledge läßt Nutini den Zuhörer erkennen, dass die Menschen eine Chance haben, friedliche Veränderungen in jeden Zentimeter dieses Planeten zu bringen. Voller Inbrunst und Leidenschaft beschwört er die Überwindung von Hass, Angst und gar der Liebe, um Freiheit zu erlangen:
Und wir werden uns erheben
über die Liebe
über den Hass
durch diesen eisernen Himmel,
der schnell zu unserem Denken wird
Über die Angst in die Freiheit
Paolo Nutini (aus dem Englischen übersetzt von muenic)
Der Italoschotte verstärkt und unterstreicht seine leidenschaftlich vorgetragene Botschaft durch ein eingespieltes Original-Zitat (allerdings gekürzt und zusammengeschnitten) aus Charlie Chaplins Schlussrede des großartigen Satirefilms "Der große Diktator" - eine zeitlose Rede an die Menschlichkeit:
Denen, die mich hören können, sage ich: verzweifelt nicht
Das Elend, das jetzt auf uns zukommt, ist nur das Ende der Gier,
die Verbitterung der Menschen, die den menschlichen Fortschritt fürchten.
Der Hass der Menschen wird verschwinden und Diktatoren werden sterben
und die Macht, die sie dem Volk genommen haben, wird dem Volk zurückgegeben werden.
Und solange Menschen sterben, wird die Freiheit niemals zugrunde gehen.
Gebt euch nicht diesen widernatürlichen Menschen hin,
Maschinen-Menschen mit Maschinen-Verstand und Maschinen-Herzen!
Ihr seid keine Maschinen, Ihr seid kein Vieh, Ihr seid Menschen!
Ihr, das Volk, habt die Macht, dieses Leben frei und schön zu machen,
aus diesem Leben ein wunderbares Abenteuer zu machen.
Lasst uns diese Macht nutzen!
Lasst uns alle zusammenhalten!
Charlie Chaplin (aus dem Englischen übersetzt von muenic)
Der Regisseur Daniel Wolfe drehte einen 9-minütigen Kurzfilm für "Iron Sky" und ließ sich dabei von der Rede Charlie Chaplins inspirieren. Das Video ist ein eindringlich dystopischer Blick auf diejenigen, die von der Gesellschaft abgelehnt werden - im Kern konzentriert sich der Film nämlich auf eine kleine Stadt mit dem ernsten Problem der Drogenabhängigkeit. Das hier zu sehende, recht unheimliche Video stimmt perfekt mit der ergreifend schönen Natur des Liedes überein und komplettiert es gewissermaßen.
Hinweis: nicht verzagen, der Filmanfang ist tatsächlich pfeifend-tonlos.
Wem dieses Video zu speziell ist, kann sich alternativ auch die gelungene Live-Aufnahme in den Abbey Road Studios ansehen.
muenics Fazit: "Iron Sky" könnte in unserer gegenwärtigen Welt des Hasses und der Zerstörung relevanter und aktueller nicht sein. Wann widerstehen wir endlich der Taktik des "divide et impera" (teile und herrsche), die uns lahmlegt und uns die Menschlichkeit raubt?
Hinweis: nicht verzagen, der Filmanfang ist tatsächlich pfeifend-tonlos.
Wem dieses Video zu speziell ist, kann sich alternativ auch die gelungene Live-Aufnahme in den Abbey Road Studios ansehen.
muenics Fazit: "Iron Sky" könnte in unserer gegenwärtigen Welt des Hasses und der Zerstörung relevanter und aktueller nicht sein. Wann widerstehen wir endlich der Taktik des "divide et impera" (teile und herrsche), die uns lahmlegt und uns die Menschlichkeit raubt?
17.06.20, 23:24 muenic
WOW